Sie ist ein bekanntes Problem und durch die Thematisierung in den Medien und Greenwashing-Kampagnen mittlerweile in allen Teilen der Bevölkerung bekannt geworden: die unfassbare Verschmutzung unseres Planeten mit Plastikmüll. Doch was tut sich eigentlich in der Plastikindustrie? Sind hier schon Maßnahmen umgesetzt worden und lässt sich die Plastikflut in nächster Zukunft eindämmen? Der neue Dokumentarfilm „Plastic Fantastic“ schaut hinter die Kulissen der globalen Plastikindustrie und begleitet Kämpfende gegen den Plastikwahn weltweit. Der vielfach gelobte Film von Isa Willinger startet am 25. Januar 2024 deutschlandweit in vielen Kinos.
Tut sich was in der Plastikkrise?
Die ernüchternde Antwort vorweg: wohl eher nicht. Trotz Verbote von Geschirr u. a. Einwegartikeln aus Plastik geht die Produktion des umstrittenen Materials weiterhin durch die Decke, die Branche wächst nach Schätzungen jährlich um 3,5 bis 4 Prozent. Dabei gibt es noch immer äußerst unzureichende Recyclingverfahren und der Großteil des Plastikmülls wird verbrannt – oder landet im Meer. Industrielle preisen das Verpackungsmaterial hingegen z. B. als wichtigen Baustein bei der Bekämpfung des Welthungers an und unterstreichen seine Unverzichtbarkeit. Dabei ist nicht nur das, was übrigbleibt, der Müll, ein großes Problem. Auch die Herstellung von Kunststoff ist ein äußerst umweltbelastender Prozess, der neben der Natur auch Menschen in Lebensgefahr bringt. So berichtet in „Plastic Fantastic“ etwa eine pensionierte Lehrerin und Aktivistin aus den USA über die enorme Krebsrate bei Menschen in unmittelbarer Nähe zu einer Mega-Fabrik in Louisiana.
Expertenblick hinter die Kulissen
Der Film „Plasic Fantastic“, der bei seiner Premiere beim Internationalen Dokumentarfilmfestival in Kopenhagen (CPH:DOX) als „einer der wichtigsten Klimafilme des Jahres“ gelobt wurde, trifft verschiedene Expert*innen, die sich weltweit mit dem Thema Plastik beschäftigen. Neben Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen kommen auch Vertreter*innen der Plastikindustrie zu Wort und werden mit kritischen Fragen konfrontiert. Die Zuschauenden erhalten auf der einen Seite interessante Einblicke in das Verhalten und die Strategien dieses Wirtschaftszweiges und begleiten auf der anderen Seite Entwickler*innen bei neuen Ideen im Umgang mit einem der größten Probleme unserer Zeit.
Über die Regisseurin
Die geborene Münchenerin Isa Willinger studierte Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München. Sie blickt bereits auf mehrere erfolgreiche Filme zurück, wie z. B. „Hi, AI. Liebesgeschichten aus der Zukunft“ von 2019, der in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ für den Deutschen Filmpreis nominiert und daneben mit dem Max Ophüls Preis ausgezeichnet wurde. 2020 erhielt sie dann den „SI STAR-Filmpreis“ für herausragende Regisseurinnen. Willinger, die zudem Nordamerikastudien und Slawistik studierte, lehrt seit 2014 zudem im Bereich Drehbuchentwicklung an der HFF München, arbeitet im filmpädagogischen Team des Internationalen Dokumentarfilmfestivals München und schreibt Beiträge für Filmzeitschriften. Sie ist zweifache Mutter und lebt in Berlin.
„Plastic Fantastic“
Kinostart: 25.01.2024
Deutschland 2023
Regie: Isa Willinger
Länge: 101 Minuten
Sprache: Englisch, Deutsch, Kiswahili
Verleih durch mindjazz picures
mindjazz-pictures.de/filme/plastic-fantastic/