Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen und Hobbys können wunderbare Beziehungen führen – Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Aber wie ist das, wenn es um moralische und ethische Grundeinstellungen geht? Hier stößt die Anziehungskraft der Andersartigkeit an seine Grenzen. So kam in einer Studie kürzlich eindeutig heraus: Ja, die meisten Veganer*innen wollen Veganer*innen.
Studie analysiert Partnerschaftswünsche von Veganer*innen
Geahnt haben wir es eigentlich schon immer, jetzt liefert die Dating-Studie der Kennenlernplattform gleichklang.de den Beweis: Veganer*innen wünschen sich gleichgesinnte Partner*innen und führen mit diesen glücklichere Beziehungen. Das scheint uns auf den ersten Blick sehr einleuchtend, denn nur schwer mag dieses Bild in unseren Kopf gehen: Zwei Liebende sitzen zusammen am Tisch, eine*r mit veganem Menü, eine*r mit Schnitzel auf dem Teller. Hier ist ein grundsätzliches und großes Konfliktpotenzial für Beziehungen angelegt, das häufig nur schwer überwunden werden kann.
An der Studie nahmen 635 Personen teil (479 weiblich, 137 männlich, 19 divers; Alter 16-84 Jahren, Ø 34,9 Jahre).
Zusammengefasst kam ein sehr eindeutiges Ergebnis heraus: Vegan-vegane Beziehungen verlaufen deutlich glücklicher und sind stabiler als „gemischte“ Partnerschaften.
Was zudem aber auffiel: Vegane Frauen sind viel häufiger mit Nicht-Veganern zusammen als vegane Männer mit nicht-veganen Frauen. Der Grund dafür liegt darin, dass es deutlich mehr Veganerinnen als Veganer gibt. Aber die Frauen hegen ebenso häufig wie die Männer einen großen Wunsch nach einer rein veganen Partnerschaft.
6 Gründe für vegan-veganes Beziehungsglück
Die Befragten der Online-Studie gaben viele Gründe an, die rein vegane Beziehungen glücklicher machen sollen. Sie lassen sich in 6 Kategorien bündeln:
- Erleichterungen im Alltag (z. B. Einkaufen, Kochen, Essen, soziale Kontakte)
- Harmonie in Ethik und Moral (grundlegende gemeinsame Werte)
- Tieferes Verstehen der Partnerin / des Partners (weniger Konflikte, bessere Gespräche)
- Gegenseitige Bestärkung im veganen Lifestyle (z. B. gemeinsames Weiterentwickeln und gegenseitiges Motivieren)
- Weniger negative Gefühle (z. B. kein Ekel wegen Tierprodukten im gemeinsamen Haushalt, weniger Konfrontationen)
- Erleichterte Kindererziehung (weniger Erziehungskonflikte)
Diese 6 Gründe lassen sich psychologisch gut erklären. Alle Menschen streben nach Einvernehmen und Verständnis in ihren Beziehungen. Konflikte sollten lösbar sein, denn negative Gefühle wie Ekel und Wut auf den/die Partner*in können zu schwerwiegenden Störungen in jeder Beziehung führen.
Aber: Auch wenn der Wunsch nach einer vegan-veganen Partnerschaft groß sein sollte, rät Studienleiter und Diplom-Psychologe Guido F. Gebauer nicht zu einer rein vegan-orientierten Partnersuche. Um die Partnerwahl nicht stark einzugrenzen, sollten Veganer*innen auch Menschen ins Auge fassen, die dem Veganismus gegenüber aufgeschlossen sind und sich einen Wechsel hin zu dieser Lebensweise vorstellen könnten.
Quelle:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220201_OTS0059/dating-studie-vegan-vegane-paare-sind-gluecklicher-foto