Wer beim veganen Grillen nur an Tofuwürstchen, grünen Salat und Baguette denkt, der gibt dem veganen BBQ keine echte Chance. Denn das kann wirklich mehr. So sind hier nicht nur herzhafte Speisen möglich, auch jede Menge süße Gourmet-Leckerbissen ohne Tier sind machbar. Daher heute ungewöhnlich, aber nicht abwegig und vor allem mega lecker: Schokolade auf dem Grill!
Schokolade und Herzhaftes? Ja!
Schokolade harmoniert auch mit herzhaft Gegrilltem, und zwar am besten in Form von Saucen. Hier ist Ausprobieren gefragt. Testet das folgende Mini-Rezept einfach mal mit unserer „Classic“ Schokolade aus!
SCHNELLE SCHOKOSAUCE
ZUTATEN:
• 185 g iChoc „Classic“
• 200 ml Wasser
• 25 g Backkakaopulver
• 15 g Rohrohrzucker
• Gewürze nach Belieben, z. B. etwas Chili oder Zimt
ZUBEREITUNG:
1. Die Schokolade in kleine Stücke hacken.
2. Wasser mit Kakaopulver und Zucker in einem Topf aufkochen. Vom Herd nehmen und die gehackte Schokolade einrühren, bis die Sauce glatt ist. Nach Wunsch Gewürze hinzufügen. Warm oder kalt genießen.
Auch die klassische, gemischte Salatbeilage kann sich bei unserem Chocolate Barbeque über eine neue Geschmacksvariante freuen. Wie wäre es mal mit einem süß-sauren Schoko-Balsamico-Dressing? Hier muss man allerding beim Einkauf etwas aufpassen, denn Essig ist aufgrund seiner Herstellung aus Wein nicht immer vegan. Zum Glück gibt es aber viele vegan ausgewiesenen Produkte, oft auch in Bio-Qualität.
VEGANES SCHOKO-BALSAMICO-DRESSING
ZUTATEN:
• 60 g iChoc Classic
• 200 ml frisch gepresster Orangensaft
• 10 g Rohrohrzucker
• 100 ml dunkler Balsamico-Essig
• 1 Prise Chili
ZUBEREITUNG:
1. Schokolade fein hacken und zusammen mit dem frisch gepressten Orangensaft, dem Zucker, dem Balsamico-Essig und einer Prise Chili in einen Topf geben. 10 – 15 Minuten köcheln lassen. Öfters umrühren, damit nichts anbrennt.
2. Dressing in eine saubere Glasflasche o. Ä. umfüllen und abkühlen lassen. Nicht warm über den Salat gießen!
Im Kühlschrank hält sich das Dressing etwa 1 – 2 Monate.
Süße Snacks vom Grill
Der Klassiker direkt zu Beginn: die gute alte Schoko-Banane (Abbildung oben). Immer lecker, schnell gemacht und in vegan kein Problem. Das gelingsichere Rezept:
VEGANE SCHOKOBANANE
ZUTATEN:
Für 1 Schokoladenbanane
• 1 Banane
• 40 g Lieblings-iChoc
ZUBEREITUNG:
1. Die Banane der Länge nach tief einschneiden. Die Schale auf der Unterseite aber nicht beschädigen, läuft die Banane aus.
2. Die Schokolade in Stücke brechen und die Banane damit füllen.
3. Die Banane auf den Rost legen und je nach Hitze des Grills ca. 5 – 10 Minuten erhitzen. Am besten ist die Banane, wenn sie außen schwarz ist, die Schokolade geschmolzen ist und das Innere der Banane leicht köchelt.
Banane im Ganzen mit einem Löffel servieren.
Für wen die Banane schon ein alter Hut ist, der kann sich auch an andere Obstsorten heranwagen. Hier ist theoretisch alles möglich. Als optisches Highlight kommen die Früchte in Form von Spießen daher. Dazu eignen sich große Holz- oder Metallspieße, auf die einfach bunt gemischt aufgesteckt wird. Pimpen lässt sich das Ganze noch durch Gewürze und Kräuter (Zimt, Chili, Rosmarin, Thymian, …) und das Bestreichen mit etwas Fett (z. B. Kokosöl). Auch kann man zwischen die einzelnen Obststücke gut je einen veganen Marshmallow stecken und anrösten. Vegan sind z. B. die Bio-Veggie-Vanilli von Ökovital. Fertig gegrillt kann man die Fruchtspieße dann noch mit der selbstgemachten iChoc-Schokosauce (s.o.) garnieren – ein süßes Träumchen!
Mit Marshmallows lässt sich zudem noch ein weiterer Grill-Kult zaubern: „Smores“ oder „S’mores“ (siehe Bild). Dazu legt man ein paar Schokostückchen zwischen zwei vegane Butterkekse und klemmt noch 1 – 2 gegrillte Marshmallows dazwischen. Die Schokolade schmilzt durch die Wärme und heraus kommt ein köstlicher Snack, der an keinem Lagerfeuer in den USA fehlen darf.
Ein einfacher Tipp und eher auf unserer Seite des großen Teiches bekannt ist das Schokoladenfondue. Hierzu die zu schmelzende Schokolade einfach in ein feuerfestes Gefäß füllen und zum Abschluss des Grillens auf den nicht mehr so heißen Grill stellen, da die Schokolade nicht zu warm werden sollte. Anschließend einfach aufgespießte Früchte oder Kekse in die geschmolzene Schoki tauchen und schlemmen.
Wer einen Kugelgrill hat, der kann ihn sogar zum Backofen umfunktionieren. Durch die abgeschlossene Form herrschen hier gute Bedingungen für Kuchen aller Art. Einfach die Form auf den Rost stellen und losbacken.
Abschließend die Königsdisziplin unter den Grilldesserts: gegrilltes Eis. Das klingt absurd, kann aber gelingen, wenn man etwas Grillerfahrung und eine gute Portion Fingerspitzengefühl mitbringt. Da bei unserem veganen BBQ Eier natürlich tabu sind, können wir das mit Eischnee bedeckte Eistörtchen vergessen. Ob es mit veganem Ei-Ersatz klappt? Freiwillige vor! Eine gute Alternative dazu ist jedenfalls das Einpacken des Eises in Teig, damit das Eis auf dem Grill nicht wegschmilzt. Dazu hat man mehrere Möglichkeiten. So könnte man das Eis mit selbstgebackenem, veganem Biskuitboden ummanteln. Wer sich nicht so viel Arbeit machen möchte, der wickelt es in veganen Blätter- oder Yufkateig. Die gefüllten Teigpäckchen kann man auch (wieder) einfrieren und dann pünktlich zum Grillen des Desserts rausholen. Egal für welche Variante man sich entscheidet: vorsichtig und nicht zu lange grillen, sonst bleibt von der leckeren Eisfüllung nur ein matschiges Häufchen.
Die Kohle zählt
Ein paar Euro mehr für faireres Grillen
Bei diesen vielen Leckereien sollte man aber auch nicht außer Acht lassen, was unter dem Rost liegt. Die klassische hierzulande erhältliche Holzkohle wird nur noch zu einem Bruchteil in Deutschland produziert und stammt stattdessen häufig aus afrikanischen oder südamerikanischen Ländern und sind dort leider oft ein Nebenprodukt der Regenwaldrodung. Neben Umweltzerstörung und der Ausrottung diverser Tierarten werden hier manchmal sogar kriegerische Rebellentrupps in ihren Machenschaften unterstüzt. Wer keinen Bock auf Tropenholz im Grill hat, der sollte auf in Deutschland produzierte Holzkohle achten (z. B. von ProFagus). Noch besser ist es, Alternativen zu wählen, die als Abfallprodukte anfallen und somit das Fällen von Bäumen zwecks Kohleherstellung ganz verhindern. Hier bieten sich etwa Kokoskohle (z. B. Faire Kohle) oder Briketts aus Olivenkernen (z. B. Olio Bric) an. Diese bringen noch mehr Vorteile mit sich: weniger Qualm, keine Funkenbildung, mehr Hitzeentwicklung sowie eine längere Brenndauer sind die wichtigsten Pluspunkte. Dadurch kommt man auch mit deutlich weniger Kohle aus, was den etwas höheren Preis der Produkte wieder ausgleicht. Da die aus Südeuropa importierte Olivenkernkohle einen deutlich geringeren Transportweg zu uns hat, ist sie in puncto Ökobilanz der Kokoskohle sogar noch einen Schritt voraus.
.