Wer sich gesund ernähren möchte, kommt an Superfoods einfach nicht vorbei. Aber warum auch? Sie bereichern den Speiseplan, schmecken meistens sehr gut und können sicherlich den einen oder anderen Gang zum Arzt ersparen. Aber es gibt so unglaublich viele wunderbare Schätze der Natur – wie da den Überblick behalten? Zur Orientierung haben wir im iChoc-Blog eine echte Super-Woche für euch. Zuerst liefern wir euch zwei Bestenlisten: 5 bewährte Klassiker unter den Superfoods stellen wir euch heute vor, danach geben wir euch 5 Geheimtipps in Sachen Superfood, die sogar Experten vielleicht noch Neues liefern können. Zum Schluss werfen wir nach der großen Exotenrunde einen Blick auf traditionelle, heimische Superfoods. Sie sind einfach zu bekommen, kosten meistens bedeutend weniger als ihre weitgereisten Verwandten und haben daher auch zumeist eine bessere Ökobilanz. Natürlich gibt es noch viele weitere, spannende Vertreter unter den Superlebensmitteln, die ebenfalls besondere Eigenschaften aufweisen. So etwa die faszinierende Erdmandel, der wir vor kurzem einen eigenen Beitrag gewidmet haben. Auch werden immer „neue“ Superpflanzen entdeckt – wir bleiben dran!
Superfoods – was ist das?
Als Superfoods werden solche pflanzlichen Lebensmittel bezeichnet, die in ihrer unverarbeiteten Form von Natur aus eine Extraportion besonderer und gesunder Inhaltsstoffe mit an Bord haben. Darunter fallen vor allem Vitamine, Vitalstoffe oder Antioxidantien. Die hohe Konzentration und die ganz eigene Kombination der Stoffe machen jedes Superfood zur ganz speziellen, gesundheitsförderlichen Naturwaffe gegen diverse Krankheiten und Leiden. Vor allem auch für Menschen, die sich vegan ernähren, können viele Superfoods sinnvolle und wichtige Ergänzungen des Speiseplans sein.
Wie bei allen Dingen gibt es aber auch bei den Superfoods ein paar Haare in der Suppe. Oft kann der gesundheitsförderliche Effekt durch Studien bisher nur unzureichend belegt werden. Diskussionen, ob und inwieweit ein Produkt hält, was es verspricht, werden bei jedem neu entdeckten Superfood in der Fachwelt wieder erbittert geführt.
Ebenfalls problematisch: Um die gewünschten Effekte zu erzielen, muss ein gewähltes Superfood regelmäßig und in großen Mengen konsumiert werden. Das kann bei einigen Sorten sehr teuer werden.
Und last but not least: Die Umweltbilanz vieler exotischer Superfoods ist zu hinterfragen, wenn nicht gar zu bemängeln. Schwierige Anbaubedingungen in weit entfernten Ländern mit langen Transportwegen schmälern den Wellness-Genuss. Daher unbedingt beim Kauf auf Qualität achten, das Bio-Siegel ist ein Muss!
Superfood-Klassiker
1. Cranberries
Innerhalb der Gruppe der Superfoods könnte man die Cranberry gut und gerne als alten Hasen bezeichnen. Sie ist schon seit Beginn des Superfood-Trends mit im Rennen und durch ihre positiven Eigenschaften und vielseitige Verwendbarkeit – vor allem auch in der Küche – auch in breiteren Bevölkerungsschichten bekannt. In der Regel erhält man sie als Back- oder Snackzutat in getrockneter Form (stark gezuckert). Wer jedoch eher auf den Gesundheitseffekt der aus den USA stammenden Moosbeere aus ist, der sollte sie als Saft (purer Direktsaft, sogenannten Muttersaft) genießen. Wem dieser zu bitter ist, der kann auch zur Tablettenform greifen. Und warum das alles? Den bitteren Beeren werden entzündungshemmende Effekte nachgesagt, da sie eine Extraportion Superstoffe, wie z. B. Antioxidantien, enthalten. Welche Wirkungen genau durch welche Dosen Cranberries hervorgerufen werden, ist in der Fachwelt noch umstritten und wird in vielen Studien untersucht. Am häufigsten ist ein positiver Effekt auf das Blasen-Nieren-System durch Cranberries belegt. Ob sie Blasenentzündungen jedoch effektiv bekämpfen oder eher nur vorbeugen können, ist noch nicht abschließend geklärt. Weitere vermutete Wirkungsfelder der Cranberry: das Herz-Kreislauf-System, der Cholesterien-Spiegel, Krebs und Gewichtsreduktion durch Entwässern.
2. Ingwer
Ingwer ist seit Jahrtausenden in der asiatischen Welt als Lebens- und Arzneimittel hochgeschätzt. Die würzig-scharfen Wurzelstöcke (Rhizome) der Ingwerpflanze verleihen vielen Gerichten Asia-Pep und finden sich in jedem Supermarkt. Doch sie können soviel mehr als nur würzen. Die entzündungshemmende Wirkung des Ingwers ist legendär. Er wirkt antibiotisch und bringt das Immunsystem ordentlich in Schwung. So kann ein Ingwertee frisch aus der Knolle, kombiniert mit einem Schuss frischer, Vitamin C-reicher Zitrone, bei Erkältungen tatsächlich kleine Wunder wirken. Darüber hinaus kann er sogar schmerzstillend sein, so etwa bei Rheuma. Bei Übelkeit und Erbrechen leistet er gute Dienste und er beruhigt den Magen, z. B. sogar auch bei Seekrankheit. Ob er gegen Krebs helfen kann, wird zurzeit noch erforscht. Er ist zumindest voll von Antioxidantien, die es den freien Radikalen im Körper schwer machen.
3. Avocado
Ebenfalls ein Star aus der Küche und zugleich ein echtes Superfood ist die Avocado. In den 1990ern schwappte der Trend rund um Guacamole und Co. vom amerikanischen Kontinent auch zu uns herüber. Wie Ingwer und Cranberry verfügt aber auch die Avocado über beachtliche Supereigenschaften. Allen voran ist sie als Lieferant von hochwertigen, pflanzlichen Fetten begehrt. Neben der Olive ist die Avocado die weltweit fettreichste Frucht, wobei sie fast nur ungesättigte Fettsäuren enthält, die als die gesündesten gelten. Trotz viel Fett können sie sogar gewichtsreduzierend wirken, da sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Aus der veganen Küche ist die Avocado nicht mehr wegzudenken, da sie ein wertvoller, pflanzlicher Proteinlieferant ist, der sich sogar in süßen Gerichten und Desserts verwenden lässt. Weitere Pluspunkte der Avocado: Vitamine, Vitalstoffe und Aminosäuren bei kaum Kohlenhydraten.
4. Goji-Beeren
Als ein echter Star unter den Superfoods gilt die Goji-Beere. Zurecht? In der traditionellen chinesischen Medizin wird die übersetzt als Glücksbeere bezeichnete Goji seit Jahrtausenden als Wunderbeere angesehen. Der angeblich sehr hohe Anteil an Antioxidantien in den Goji-Beeren soll etliche Leiden lindern und die Elemente Yin und Yang wieder in Einklang bringen. Ob Diabetes, Bluthochdruck, Sehschwäche oder gar Alzheimer und Krebs – Goji-Beeren sind nach chinesischem Medizinbild wahre Superwaffen der Natur. Doch viele positive Wirkungen der Gojis konnten in Studien bisher nicht belegt eindeutig werden. Das Nachhaltigkeitsportal Utopiaberichtet sogar über schädliche Wirkungen der allgemein als Superfruit angesehen Beere. Sie berge u. a. ein hohes Allergiepotential. Daneben bemängelt Utopia die besonders negative Ökobilanz der Goji-Beere durch u. a. Transportwege und Pestizidbelastung.
Wie auch immer: Eine offizielle Einstufung als gefährlich gibt es bei der Goji-Beere nicht. Sie punktet durch hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt und lässt sich vielseitig nutzen. Getrocknet kann man sie wie Rosinen verwenden, man kann sie aber auch als Tee aufbrühen oder als Saft genießen. Darüber hinaus gibt es Gojibeeren-Extrakt in Pulverform. Bei Gojibeeren ist aufgrund der hohen Pestizidbelastung in jedem Fall wichtig, Bioware zu kaufen. Seit 2013 sind auch europäische Kulturpflanzen im Handel, was die langen Transportwege verkürzt.
5. Chia-Samen
Vor einigen Jahren gab es bei uns einen regelrechten Chia-Boom. Plötzlich gab es die Super-Ölsaat nicht mehr nur in in speziellen Geschäften, Chia-Samen tauchten in beinahe jedem Supermarkt auf und waren als Superzutat plötzlich auf allerlei Gebäck, in Müslis und Co. zu finden. In seiner Heimat Südamerika ist das geschmacksneutrale Pseudogetreide schon seit den Azteken als Kraftmittel und Sattmacher bekannt. Als Ölsaat enthält Chia einen hohen Fettgehalt, erstaunlich ist vor allem der Gehalt an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die in einem so hohen Gehalt und in Kombination mit anderen speziellen Vitaminen und Nährstoffen nur in tierischen Lebensmitteln vorkommen. Daher sind Chia-Samen – die zudem durch Einweichen als Eiersatz fungieren – für die vegane Ernährung sehr vorteilhaft. Als gesundheitsförderlich wird vor allem der hohe Anteil an Antioxidantien sowie der möglicherweise positive Einfluss auf den Cholesterinwert gesehen. Inwieweit diese Effekte jedoch eintreten oder gar blutdrucksenkende Wirkungen von Chia-Samen ausgehen, konnte in wissenschaftlichen Studien noch nicht ausreichend belegt werden.