Ein neuer Teil unserer Serie „Was nascht man eigentlich in …?“ führt uns heute in unser Nachbarland Frankreich. Weltweit bekannt für seine kulinarischen Köstlichkeiten spielen auch Süßwaren hier eine große Rolle. Wie so oft in Frankreich spielen auch hier die unterschiedlichen Regionen eine große Rolle, denn überall gibt es eigene Spezialitäten und Köstlichkeiten zu entdecken. Und als vegane Naschkatze in Frankreich? Da ist noch Luft nach oben.
Schokolade aus Frankreich
Auch aus Frankreich kommen Schokoladen, die große Namen auf der internationalen Schokoladenbühne sind. Ob die altehrwürdige Bonnat Schokolade oder andere bekannte Marken wie Valrhona, Michel Cluizel oder François Pralus – hier wird Weltklasse produziert. Da ist es schon ein wenig erstaunlich, dass die Franzosen selbst scheinbar gar nicht so sehr in ihre Schokolade verliebt sind. Im Gegenteil, in den letzten Jahren hat sich der Schokoladenkonsum in dem knapp 67 Millionen Menschen zählenden Land sogar halbiert. Nanu? Woran es liegt, dass 2016 rund 7 kg pro Kopf konsumiert wurden, 2017 dagegen nur noch 3,4 kg – das kann ein Schokoholic beim besten Willen nicht verstehen. Fakt jedoch ist: Auf der Rangliste des Schokoladenkonsums steht Frankreich nicht gerade vorn. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Franzosen Bitterschokolade bevorzugen. Denn während man bei süßen Vollmilch-, weißen oder gar Nougat-Schokoladen schnell mehr verputzt, als man eigentlich will, ist man bei Bitterschokolade oft schon mit wenigen Stücken glücklich. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel…
Klassische Süßwaren aus Frankreich
Natürlich gibt es landesübergreifend Süßigkeiten, die man an jeder Ecke kaufen kann: süße Schaumerdbeeren von Haribo (Fraises Tagada), die Karamellstangen Carambar (nur echt mit schlechtem Witz auf der Innenseite der Verpackungsstreifen) oder Malabar-Kaugummis (mit kultigem Kindertatoo in der Verpackung). Auch La Vosgienne-Bonbons, Hollywood-Kaugummis, Anis-Bonbons und Cachou Lajaunie Lakritze hat manch Frankreich-Reisender schon mal probiert.
Nach dem Besuch an dieser Standard-Süßigkeiten-Bude Frankreichs wird es nun aber regional und damit ziemlich unübersichtlich. Wie wäre es mit grünen Coussin-Bonbons in Kissenoptik aus Lyon, oder dem glasierten, rautenförmigen Konfekt Calissons aus Aix-en-Provence oder etwa schokolierten Haselnusskugeln mit Namen Boulets aus Montauban? Hier kann man die Liste endlos ergänzen. Die Zahl von gar 600 unterschiedlichen regionalen Süßigkeiten geistert durchs Netz.
Süße Backwaren und Desserts mit Weltruhm
In Frankreich dürfen natürlich auch Backwaren und Desserts auf der langen Liste der süßen Schlemmereien nicht fehlen. Natürlich gilt hier das gleiche wie bei den klassischen Süßwaren: Es gibt unzählige regionale Spezialitäten. Aber auch ewige Klassiker, die es zu Weltruhm gebracht haben, hat das westeuropäische Land erfunden. Zum Beispiel die kleinen, gefüllten Doppelkekschen Macarons. Diese gibt es in den buntesten Farben mit den verrücktesten Füllungen. Und auch Crêpes sind nicht mehr nur in Frankreich der Klassiker. Die Füllungen sind variabel von süß bis herzhaft. Außerdem weltbekannt: Pain Au Chocolat (Schokoladen-Croissant), Brioche (süßes Hefegebäck), Eclairs (windbeutelartiges Gebäck mit cremiger Füllung), Clafoutis (Fruchtkuchen / -auflauf) und Gugelhupf (Elsässer „Kougelhopf“). Und blickt man einmal auf die Speisekarten dieser Welt – was wäre ein besseres Dessert als ein Mousse Au Chocolat oder eine karamellknackende Crème Brûlée? Vielleicht noch ein Stückchen Tarte Tatin (Apfelkuchendessert), ein süßes Schokoladensoufflé oder ein Sorbet (halbgefrorenes Fruchteis) obenauf?
Vegane Süßwaren in Frankreich?
Während dem allesessende Nasch-Touristen in Frankreich Magenverschluss und Karies drohen, kommen Veganer*innen deutlich schlanker wieder zurück nach Hause. Der Grund: Frankreich hinkt in Sachen veganer Lebensweise seinen europäischen Nachbarn ein wenig hinterher. Während sich in Deutschland rund 10 % der Bevölkerung vegetarisch und 1,6 % der Bevölkerung sogar vegan ernähren, sind in Frankreich nur 2 – 5 % der Einwohner Vegetarier*innen. Die Zahl der Veganer*innen ist demensprechend sehr gering einzuschätzen.
Gerade in den größeren Städten ist die vegane Infrastruktur derzeit im Aufbau und viele Restaurants spezialisieren sich auf die pflanzliche Ernährung. Auf dem Land hingegen hinkt der Trend noch deutlich hinterher. Bei der Versorgung mit veganen Lebensmitteln wird man vor allem in den großen Supermärkten (hypermarchés) fündig. Hier muss man genau auf die Zutatenlisten schauen, denn vegane Produkte sind nicht immer als solche gekennzeichnet. Gut fündig wird man im Schokoladenbereich, da die in Frankreich beliebte Bitterschokolade ja ohnehin in der Regel vegan ist. Kekse, Eis, Croissants und Schokobrötchen sind zumeist ebenfalls problemlos erhältlich. Auch gekühlte Fertigdesserts, wie z. B. Mousse au Chocolat oder Puddings, sind im Angebot. Und auf iChoc müsst ihr in Frankreich natürlich ebenfalls nicht verzichten. Uns findet ihr dort in den einschlägigen Biomärkten und selbstverständlich in allen Shops mit rein veganer Ausrichtung, wie z.B. dem Pariser Vegan-Pionier „Un Monde Vegan“.
Quellen:
https://www.handelszeitung.ch/konjunktur/diesen-laendern-ist-die-lust-auf-schokolade-am-groessten-1020282
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/204119/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-schokolade-in-frankreich/